Die Immuntherapie spielt neben anderen Therapieformen eine wichtige Rolle bei der Behandlung des Lungenkrebses. Sie macht sich das körpereigene Immunsystem zunutze, um die Tumorzellen als solche zu erkennen und zu bekämpfen. Beim nicht-kleinzelligen Lungenkrebs (NSCLC) kann die Immuntherapie vom Ärzt:innenteam mittlerweile in fast allen Krankheitsstadien eingesetzt werden, als einzige Behandlung oder in Kombination mit der Chemo- oder zielgerichteten Therapie. Beim kleinzelligen Lungenkrebs (SCLC) hat sich die Immuntherapie in Kombination mit Chemotherapie im fortgeschrittenem Stadium (extended disease ED-SCLC) Stadium IV bewährt. Mehr Informationen zur Stadieneinteilung bei Lungenkrebs findest du hier.
Eine Immuntherapie zerstört die Tumorzellen nicht direkt. Vielmehr unterstützt sie das körpereigene Immunsystem dabei, Tumorzellen besser zu erkennen, sie anzugreifen und im Idealfall absterben zu lassen.
Dazu musst du wissen, dass das Immunsystem normalerweise in der Lage ist, beschädigte oder veränderte Zellen zu erkennen und diese zu entfernen.
Krebszellen können sich auf unterschiedliche Art und Weise dem Immunsystem entziehen oder dessen Reaktion gezielt schwächen. Manche Krebszellen können Immunzellen durch das Auslösen sogenannter Immun-Checkpoints gezielt ausbremsen.
Immunzellen führen eine Art Sicherheitscheck durch und signalisieren, ob alles in Ordnung ist oder Gefahr besteht und ein Angriff erfolgen soll. Immunzellen sind dabei mit Detektoren ausgestattet, die es ihnen ermöglichen verschiedene Eiweiß-Fahnen auf Zelloberflächen zu erkennen. Da ein Detektor jeweils nur eine Fahne erkennt, sind Immunzellen mit mehreren solcher Detektoren ausgestattet. Die Detektion von Eiweiß-Fahnen veränderter Zellen aktiviert das Immunsystem und die detektierte, veränderte Zelle wird abgebaut.
Während des Sicherheitschecks ist das Signal eines bestimmten Detektors entscheidend – z. B. dem PD1-Rezeptor. Der PD1-Rezeptor ist ein sogenannter Immun-Checkpoint und wichtiger Kontrollpunkte des Immunsystems. Er verhindert, dass das Abwehrsystem sich gegen gesunde Körperzellen richtet. Detektiert der PD1-Rezeptor eine passende Fahne, so wird KEIN Signal zum Abbau der Zelle versendet, es besteht keine Gefahr. Das Immunsystem wird auch dann nicht alarmiert, wenn ein anderer Detektor möglicherweise eine veränderte Zelle erkannt hat. Leider machen sich dies Krebszellen zunutze, indem sie diese Checkpoints gezielt aktivieren und sich dem Immunsystem entziehen, indem sie die Reaktion der Immunzellen abschwächen. Durch dieses „Täuschungsmanöver“ kann der Lungentumor ungehindert wachsen.
Während des Sicherheitschecks ist das Signal eines bestimmten Detektors entscheidend – z. B. dem PD1-Rezeptor. Der PD1-Rezeptor ist ein sogenannter Immun-Checkpoint und wichtiger Kontrollpunkte des Immunsystems. Er verhindert, dass das Abwehrsystem sich gegen gesunde Körperzellen richtet. Detektiert der PD1-Rezeptor eine passende Fahne, so wird KEIN Signal zum Abbau der Zelle versendet, es besteht keine Gefahr. Das Immunsystem wird auch dann nicht alarmiert, wenn ein anderer Detektor möglicherweise eine veränderte Zelle erkannt hat. Leider machen sich dies Krebszellen zunutze, indem sie diese Checkpoints gezielt aktivieren und sich dem Immunsystem entziehen, indem sie die Reaktion der Immunzellen abschwächen. Durch dieses „Täuschungsmanöver“ kann der Lungentumor ungehindert wachsen.
Die in der Immuntherapie eingesetzten Immun-Checkpoint-Inhibitoren können dies jedoch verhindern. Sie legen den PD1-Detekor lahm und so kann er im inaktiven Zustand nicht mehr das Signal von anderen Detektoren übertönen. Die Tumorzelle wird enttarnt und wird gezielt angegriffen. Neben den Checkpoint-Inhibitoren gibt es noch weitere Arten der Immuntherapie, die bei der Behandlung von Lungenkrebs eingesetzt werden können. Sie helfen z. B. dabei, Immunzellen zu aktivieren oder es werden im Labor Immunzellen entsprechend deiner individuellen Tumoreigenschaften designt, die den Tumor effektiver angreifen können.
Immunzellen führen eine Art Sicherheitscheck durch und signalisieren, ob alles in Ordnung ist oder Gefahr besteht und ein Angriff erfolgen soll. Immunzellen sind dabei mit Detektoren ausgestattet, die es ihnen ermöglichen verschiedene Eiweiß-Fahnen auf Zelloberflächen zu erkennen. Da ein Detektor jeweils nur eine Fahne erkennt, sind Immunzellen mit mehreren solcher Detektoren ausgestattet. Die Detektion von Eiweiß-Fahnen veränderter Zellen aktiviert das Immunsystem und die detektierte, veränderte Zelle wird angegriffen.
Während des Sicherheitschecks ist das Signal eines bestimmten Detektors entscheidend – z. B. dem PD1-Rezeptor. Der PD1-Rezeptor ist ein sogenannter Immun-Checkpoint und wichtiger Kontrollpunkt des Immunsystems. Er verhindert, dass das Abwehrsystem sich gegen gesunde Körperzellen richtet. Detektiert der PD1-Rezeptor eine passende Fahne, so wird KEIN Signal zum Angriff der Zelle versendet, es besteht keine Gefahr. Leider machen sich dies Krebszellen zunutze, indem sie diese Checkpoints gezielt aktivieren und sich dem Immunsystem entziehen. Sie schwächen also die Reaktion der Immunzellen ab. Durch dieses „Täuschungsmanöver“ kann der Lungentumor ungehindert wachsen.
Eine Reihe zufälliger Veränderungen führt dazu, dass sich einige Tumorzellen tarnen und bei den Sicherheitschecks nicht durch das Immunsystem angegriffen werden. Diese Tumorzellen tragen bestimmte Eiweiß-Fahnen auf ihrer Oberfläche, z. B. die PD-L1. PD-L1 werden von PD1-Rezeptoren auf den Immunzellen erkannt und verhindern einen Angriff der Immunzellen.
Die in der Immuntherapie eingesetzten Immun-Checkpoint-Inhibitoren können dies jedoch verhindern. Sie binden an PD-L1 und heben so die Blockade des Immunsystems durch Krebszellen auf. Die Tumorzelle wird enttarnt und wird gezielt angegriffen.
Eine Immuntherapie wird als Infusion in regelmäßigen Abständen (in der Regel alle 2-4 Wochen) verabreicht. Je nach Immuntherapie kann die Gabe des Medikaments eine Stunde dauern. Die Therapie wird bei akzeptabler Verträglichkeit meist bis zum Fortschreiten der Erkrankung gegeben und kann daher mehrere Jahre dauern. Sie kann ambulant oder in der Arztpraxis durchgeführt werden. Eine Immuntherapie kann mit anderen Lungenkrebstherapien
Immuntherapien sind in der Regel besser verträglich als beispielsweise die Chemotherapie. Da durch eine Immuntherapie das Immunsystem aktiviert wird, kann es in manchen Fällen zu starken Reaktionen des Immunsystems auch gegen die gesunden Zellen (Autoimmunreaktion) kommen. Das bedeutet, dass nicht nur Krebszellen, sondern auch gesunde Teile des Körpers, wie z. B. die Haut, Leber, Schilddrüse, Lunge oder der Magen-Darm-Trakt angegriffen werden. Dies kann ebenfalls zu Nebenwirkungen führen.
Müdigkeit und allgemeine Schwäche
Hautausschlag und Juckreiz
Anhaltender Husten
Durchfall
Fieber
Die Wirkweise der Immuntherapie sowie ihre Nebenwirkungen findest du kurz zusammengefasst in diesem Video.
Deutsche Krebsgesellschaft, Behandlungsmethoden bei Lungenkrebs im Einzelnen, Stand: Juli 2018, URL:https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/definition/behandlungsmethoden-bei-lungenkrebs.html (zuletzt aufgerufen: März 2024)
Deutsches Krebsforschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft, Krebsinformationsdienst, Lungenkrebs: Behandlungsmöglichkeiten und Nebenwirkungen, Stand: März 2023, URL: https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/lungenkrebs/behandlung-uebersicht.php (zuletzt aufgerufen: März 2024)
Stärker gegen Krebs, Onkologische Immuntherapie, Stand: August 2022, URL: https://www.staerkergegenkrebs.de/onkologie/immuntherapie/ (zuletzt aufgerufen: März 2024)
Griesinger F et al. Onkopedia Leitlinien. Lungenkarzinom, nicht-kleinzellig (NSCLC), Stand: November 2022. URL: https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/lungenkarzinom-nicht-kleinzellig-nsclc/@@guideline/html/index.html (zuletzt aufgerufen März 2024)
Journal Onkologie, Immuntherapie, Stand: Mai 2022, URL: https://www.journalonko.de/thema/lesen/immuntherapie (zuletzt aufgerufen März 2024)
Griesinger F et al. Onkopedia Leitlinien. Lungenkarzinom, nicht-kleinzellig (NSCLC), Stand: November 2022. URL: https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/lungenkarzinom-nicht-kleinzellig-nsclc/@@guideline/html/index.html (zuletzt aufgerufen Mai 2024)
Griesinger F et al. Onkopedia Leitlinien. Lungenkarzinom, kleinzellig (SCLC), Stand: Januar 2023. URL: https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/lungenkarzinom-kleinzellig-sclc/@@guideline/html/index.html (zuletzt aufgerufen Mai 2024)
Immuntherapie-bedingte Nebenwirkungen und ihr Management, ESMO-Patientenleitlinienprogramm, URL: https://www.esmo.org/content/download/133758/2490221/1/DE-ESMO-Patientenleitlinie-Immuntherapie-bedingte-Nebenwirkungen-und-ihr-Management.pdf (zuletzt aufgerufen Juni 2024)
Deutsches Krebsforschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft, Krebsinformationsdienst, Immunsystem und Tumorwachstum, Stand: Mai 2017, URL: https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/grundlagen/immunsystem.php (zuletzt aufgerufen: Juni 2024)
Tipps für die Zeit der Immun- und Chemotherapie, Kliniken Köln, Stand: Januar 2021, URL: https://kliniken-koeln.de/upload/Broschuere_Chemo_18131.pdf (zuletzt aufgerufen: Juni 2024)
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