Eine der zentralen Behandlungsmethoden von Lungenkrebs infrühen Stadien ist die Operation. Ziel ist es, den Tumor, befallene Lymphknoten und mögliche Absiedlungen, sogenannte Metastasen, zu entfernen. Damit soll das Risiko für einen Rückfall (Rezidiv) gesenkt und dir eine Chance auf Heilung gegeben werden. Im Folgenden erhältst du einen Überblick über die wichtigsten Aspekte bzgl. Voraussetzungen, Ablauf und Therapieziel der Operation.
Eine Operation wird in der Regel in den frühen Stadien von Lungenkrebs durchgeführt (Stadium I–III). Beim nicht-kleinzelligen Lungenkrebs (NSCLC) kommt das in der Regel häufiger vor als beim kleinzelligen Lungenkrebs (SCLC). Der kleinzellige Lungenkrebs wird in vielen Fällen erst in fortgeschrittenen Stadien entdeckt, wodurch ein operativer Eingriff oft nicht mehr möglich ist. Wenn SCLC jedoch frühzeitig diagnostiziert wird, können Operationen in den frühen Stadien (Stadium I–IIA) durchgeführt werden. Damit eine Operation durchgeführt werden kann, solltest du dich in einem guten Gesundheitszustand befinden. Zusätzlich sollte deine Lungen- sowie Herz-Kreislauf-Funktion noch nicht zu sehr beeinträchtigt sein. Bei lokalen Tumoren, also Tumoren, die noch nicht gestreut haben, ist eine Operation meist die erste Wahl.
Das primäre Ziel der Operation ist eine vollständige Entfernung des Tumors. Das Risiko für ein erneutes Auftreten der Erkrankung im späteren Verlauf soll so auf ein Minimum gesenkt werden. Die Operation wird daher zu den kurativen Therapien, das heißt, Therapien mit heilender Absicht, gezählt. Die Operation kann aber auch in der palliativen Situation sinnvoll sein. Dann zielt sie nicht auf die Heilung der Erkrankung ab, sondern auf die Abschwächung der von ihr verursachten Beschwerden. Mit der Operation sollen z. B. Schmerzen gelindert, Blutungen verhindert und die Lebensqualität erhalten werden.
Ob ein Tumor operiert werden kann, wird durch drei Faktoren bestimmt: die funktionelle, die technische sowie die onkologische Operabilität.
Ob ein Tumor operiert werden kann, wird durch drei Faktoren bestimmt: die funktionelle, die technische sowie die onkologische Operabilität.
Ebenso können nach oder statt der Operation weitere Behandlungen eingesetzt werden, um verbliebene Tumorzellen anzugreifen. Mehr zu diesem Vorgehen erfährst du unter Behandlungsmöglichkeiten.
Ebenso können nach oder statt der Operation weitere Behandlungen eingesetzt werden, um verbliebene Tumorzellen anzugreifen. Mehr zu diesem Vorgehen erfährst du unter Behandlungsmöglichkeiten.
Ob ein Tumor operiert werden kann, wird durch drei Faktoren bestimmt: die funktionelle, die technische sowie die onkologische Operabilität.
Ebenso können nach oder statt der Operation weitere Behandlungen eingesetzt werden, um verbliebene Tumorzellen anzugreifen. Mehr zu diesem Vorgehen erfährst du unter Behandlungsmöglichkeiten.
Ebenso können nach oder statt der Operation weitere Behandlungen eingesetzt werden, um verbliebene Tumorzellen anzugreifen. Mehr zu diesem Vorgehen erfährst du unter Behandlungsmöglichkeiten.
Vor deiner Operation steht einiges an: Es sind Voruntersuchungen angesetzt oder du erhältst sogar eine Vortherapie, z.B. dein Ärzt:innenteam hält es für angebracht den Tumor bereits vor der Operation zu verkleinern (neoadjuvante Therapie). Wie du dich konkret auf eine OP vorbereiten kannst und was sonst noch wichtig ist, erfährst du hier.
Lungenkrebs-Operationen werden von Fachärzten für Thoraxchirurgie vorgenommen. Die Operation findet unter Vollnarkose statt und kann mehrere Stunden dauern. Anschließend verbringst du, je nach Zustand, ein paar Tage unter intensiver Betreuung im Krankenhaus. Von deinem Behandlungsteam erfährst du, wie lang du insgesamt im Krankenhaus bleiben musst und wie sich die weitere Behandlung und Versorgung gestaltet.
Welche Operationsverfahren und chirurgischen Eingriffe zur Behandlung von Lungenkrebs zur Verfügung stehen, erfährst du hier!
Je nach Ausmaß der Tumorerkrankung, des Erkrankungsstadiums und der Lage des Tumors sowie deines Gesundheitszustands (Lungen-/Herzfunktion) können verschiedene chirurgische Eingriffe im Brustraum in Frage kommen, um den Lungentumor zu entfernen. Die Eingriffe können je nach ihrem Ausmaß unterteilt werden. Man spricht von minimal-invasiven Verfahren und konventionellen Verfahren. Minimal-invasive Verfahren zielen darauf ab, die Verletzung des Körpers durch eine möglichst kleine Einschnittstelle so gering wie möglich zu halten. Sie sind mit einer schnelleren Erholung und weniger Komplikationen während und nach der OP assoziiert. Daher werden sie heute den konventionellen Verfahren, wenn möglich, vorgezogen. Bei konventionellen Verfahren kommt es zu größeren Verletzungen des Körpers. Sie sind häufig mit mehr Komplikationen während und nach der OP assoziiert sowie mit einer längeren Genesungszeit.
Mehr Informationen zu den diesen chirurgischen Eingriffen findest du nachfolgend.
Der Umfang der Operation richtet sich nach Größe und Sitz des Tumors und kann entsprechend variieren, wobei immer der tumortragende Lungenabschnitt und die benachbarten Lymphknoten entfernt werden. Nach der OP wird das entnommene Gewebe noch einmal untersucht, um zu beurteilen, ob die Lunge tumorfrei ist. War eine vollständige Entfernung des Tumors nicht möglich, können zusätzliche Eingriffe durchgeführt oder die nachfolgende Behandlung angepasst werden.
Hier sind einige Beispiele für Operationsverfahren beim nicht-kleinzelligen Lungenkrebs (NSCLC):
Thoraxdrainagen werden häufig bei Operationen im Brustraum eingesetzt, dazu zählt auch die Lungenkrebsoperation/Thoraxchirurgie. Sie dienen dazu, die Entfaltung der Lunge und das Atmen nach dem Eingriff zu erleichtern.
Zum Hintergrund:
Die Lunge ist von einer dünnen, transparenten Membran umgeben, dem Brustfell. Das Brustfell, in der Fachsprache Pleura genannt, besteht aus zwei Schichten. Zwischen den beiden Schichten, dem sogenannten Pleuraraum, herrscht ein Unterdruck. Er ermöglicht die Ausdehnung der Lunge bei der Einatmung und verhindert, dass diese bei der Ausatmung zusammenfällt.
Durch die Öffnung des Brustkorbs, während eines operativen Eingriffes an der Lunge, gelangt Luft in den Pleuraspalt. Ohne Behandlung würde dies bedeuten, dass die Lunge sich nach der Operation nicht mehr ausdehnen kann und in sich zusammenfällt. Um dies zu verhindern, wird während des Eingriffs ein Schlauch in den Pleuraraum geführt. Expert:innen sprechen hier von Thoraxdrainagen. Über den Schlauch werden Luft sowie eventuell Blut und andere Körperflüssigkeiten abgeleitet. Durch den neu entstandenen Unterdruck kann sich die Lunge nach der Operation wieder ausweiten.
Nach der Operation wirst du in einen Aufwachraum gebracht und verbringst die ersten Tage unter intensivmedizinischer Überwachung. Insgesamt musst du mindestens zwei bis drei Wochen stationär im Krankenhaus bleiben, denn deine Lunge braucht einige Zeit, um sich zu erholen. Über die genaue Aufenthaltsdauer wird dich dein Behandlungsteam informieren.
In der Zeit im Krankenhaus sowie auch danach werden auf dich verschiedene Herausforderungen zukommen. Hier findest du Informationen, wie du diesen begegnen und sie im besten Fall bewältigen kannst.
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DE-68445