Das begünstigt den Krebs

Lungenkrebs: Ursachen & Risikofaktoren


Nach wie vor versuchen Forscher herauszufinden, warum Lungenkrebs entsteht und welche Mechanismen dahinterstehen. Sicher ist, dass bestimmte krebsauslösende Faktoren an der Entstehung von Lungenkrebs beteiligt sind. Sie stören den normalen Lebenszyklus einer Zelle – von der Entstehung über die Funktionserfüllung bis hin zum Absterben.

Krebsauslösende Faktoren greifen in dieses Zusammenspiel ein und bewirken etwa, dass eine Zelle trotz körpereigener Kontrollmechanismen unkontrolliert wächst – es entsteht Krebs. Wie groß die Gefahr für Lungenkrebs durch Umwelteinflüsse ist, hängt entscheidend damit zusammen, welche krebserregenden Substanzen in welcher Menge in den Körper gelangen.

Krebsauslösende Stoffe gelangen meist über die Atemluft in die Lunge. Dazu zählen Rauchen, auch Passivrauchen, sowie Radon, Feinstaub, Dieselmotorabgase, Asbest und Quarzstäube.

Weitere Risikofaktoren für Lungenkrebs findest du auch beim Krebsinformationsdienst.

Vorsorge für meine Lunge

Teste dich selbst auf mein-lungencheck.de

Zum Selbsttest
Ursache und Risikofaktor Lungenkrebs: Rauchen Zigarette

Das aktive Rauchen ist der lange bekannte Auslöser von Lungenkrebs. Rund 91 Prozent aller Lungenkrebsfälle bei Männern und 65 Prozent aller Fälle bei Frauen gehen auf Tabakkonsum zurück. Der Rauch einer Zigarette enthält hunderte unterschiedlicher Substanzen, von denen zahlreiche krebserregend sind, darunter Kohlenwasserstoffe, Teer, Feinstaub und radioaktive Substanzen.

Passivrauchen ist nach dem aktiven Rauchen und der Belastung durch Radon (s. u.) die dritthäufigste Ursache von Lungenkrebs. Im Prinzip sind Passivraucher den gleichen Schadstoffen ausgesetzt wie aktive Raucher. Allerdings ist die Konzentration der krebsauslösenden Substanzen in der Atemluft zumeist geringer.

Passivrauchende haben gegenüber der nicht rauchenden Bevölkerung ein um zwanzig bis dreißig Prozent erhöhtes Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken.

Du möchtest mit dem Rauchen aufhören? Über die Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung kannst du Informationsmaterial bestellen, das dich bei deinem Vorhaben unterstützt.

Periodensystem Radon Inhaltsstoff Rauch

Radon ist ein radioaktives Gas, das im Boden und Gestein entsteht und durch Lufträume im Erdreich an die Erdoberfläche gelangt. Durch undichte Stellen in Wänden und Fundament kann es auch in Gebäuden eindringen und sich dort anreichern. Mithilfe von modernen Messtechniken kann die Konzentration des geruch- und geschmacklosen Gases in Innenräumen bestimmt werden.
Zerfällt Radon, entstehen weitere radioaktive Stoffe, die wir durch die Einatmung in die Lunge aufnehmen. Die von diesen Stoffen abgegebene sogenannte Alphastrahlung kann das Erbgut der Lungenzellen schädigen und die Entstehung von Lungenkrebs begünstigen. Studien belegen, dass das Lungenkrebsrisiko mit zunehmender Radonkonzentration in Innenräumen ansteigt. Nach aktuellen Schätzungen gehen etwa 5 % der Lungenkrebsfälle in Deutschland auf Radon zurück.

Du möchtest mehr zu Radon und dem Zusammenhang mit Lungenkrebs erfahren? Das Bundesamt für Strahlenschutz bietet Informationsmaterialien rund um das Thema an.

Der Umgang mit krebserregenden Stoffen am Arbeitsplatz unterliegt in der Regel strengen Auflagen und Kontrollen. Für Beschäftigte, die mit derartigen Gefahrstoffen umgehen, gelten oft höhere Grenzwerte als für die Durchschnittsbevölkerung. Insbesondere bei Unfällen kann es zu Belastungen durch Gefahrenstoffe wie Asbestfasern, polyzyklische Kohlenwasserstoffe und Staub in Uranbergwerken kommen.

Abgase als Ursache und Risiko für Lungenkrebs

Auch der Straßenverkehr, Kraftwerke, Industriebetriebe und Heizungen belasten die Luft mit Schadstoffen, die Krebs auslösen können. Feinstaub und Verbrennungsprodukte (polyzyklische Kohlenwasserstoffe u. a.) setzen den Körper sogenanntem oxidativem Stress aus. Dabei entstehen sehr aggressive Sauerstoffverbindungen, die zu Entzündungsprozessen im Körper führen und letztlich Krebs auslösen können.

Gene als Ursache und Risiko für Lungenkrebs

Die individuellen Erbanlagen beeinflussen zum Beispiel, wie der Körper auf krebserregende Substanzen oder auf radioaktive Strahlung reagiert. Manche Menschen sind daher anfälliger für Lungenkrebs als andere. Bei Personen mit einem oder mehreren Verwandten ersten Grades, die ein Lungenkarzinom haben bzw. hatten, ist das Erkrankungsrisiko höher.

Bisher ist es allerdings nicht möglich vorherzusagen, wie gut oder schlecht ein einzelner Mensch das Rauchen oder andere potenzielle Auslöser von Lungenkrebs verträgt. Nach Möglichkeit sollten daher alle Risikofaktoren, insbesondere das Rauchen, gemieden werden.

Quellen

Alberg AJ et al.: Epidemiology of lung cancer. ACCP evidence-based clinical practice guidelines (2nd Edition). Chest 2007; 132(3 Suppl):29S-55S

Krebs in Deutschland 2011/2012. Häufigkeiten und Trends.“ hrsg. v. Robert Koch-Institut und Zentrum für Krebsregisterdaten. (2015).

Copes R, Scott J: Radon exposure: can we make a difference? CMAJ 2007; 177(10):1229-1231

Dales R et al.: Quality of indoor residential air and health. CMAJ 2008; 179(2):147-152

Desideri D et al.: 210Po and 210Pb inhalation by cigarette smoking in Italy. Health Phys 2007; 92(1):58-63

Goodman P et al.: Effects of the Irish smoking ban on respiratory health of bar workers and air quality in Dublin pubs. Am J Respir Crit Care Med 2007; 175(8):840-845

Molina JR et al.: Non-small cell lung cancer: epidemiology, risk factors, treatment, and survivorship. Mayo Clin Proc 2008; 83(5):584-594

Deutsches Krebsforschungszentrum (Hrsg): Durch Rauchen und Passivrauchen verursachte Krebserkrankungen, 2008

Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden Württemberg. Radon: Vorkommen, Risiko, Regelungen. URL: https://um.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/m-um/intern/Dateien/Dokumente/2_Presse_und_Service/Publikationen/Umwelt/Schutz_vor_Radon_01.pdf. Zuletzt aufgerufen: 10.09.2021.

Bundesamt für Strahlenschutz. Radon – ein kaum wahrgenommenes Risiko. URL: http://www.bfs.de/SharedDocs/Downloads/BfS/DE/broschueren/ion/stko-radon.pdf?__blob=publicationFile&v=8. Zuletzt aufgerufen: 10.09.2021.