Wenn die Lunge krank wird

Lungenkrebs im Überblick


Die Lunge ist ein beeindruckendes Organ – ohne es zu merken, atmen wir im Ruhezustand etwa 12 bis 16 Mal pro Minute. So versorgt sie den Körper mit Sauerstoff. Wenn das Organ krank wird, beeinträchtigt das unser gesamtes Leben. Denn ohne ausreichend Sauerstoff kann unser Körper nicht richtig funktionieren. Es gibt zahlreiche Krankheiten, die die Lunge befallen können. Lungenkrebs ist dabei eine der schwerwiegendsten. Hier erfährst du, was es mit dieser Krankheit auf sich hat, wie sie entsteht und welche Arten es von Lungenkrebs gibt.

Die Lunge

Die Lunge ist das Atmungsorgan des Menschen. Mit jedem Atemzug fließt etwa ein halber Liter Luft durch unsere Atemwege. Diese reichen von Mund und Nase bis zur Luftröhre, die letztlich zu den beiden Lungenflügeln führt. In der Lunge findet dann vor allem der sogenannte Gasaustausch statt. Bei dieser lebenswichtigen Aufgabe der Lunge wird das Blut mit frischem Sauerstoff angereichert und der verbrauchte Sauerstoff in Form von Kohlendioxid (CO2) aus dem Blut entfernt. Doch die Lunge erfüllt noch weitere wichtige Aufgaben, wie etwa die Reinigung und Befeuchtung der Atemluft.

 

Aufbau der Lunge

Der Aufbau der Lunge

Die Lunge liegt im Inneren des Brustkorbs. Sie grenzt an die Rippen, nach unten an das Zwerchfell (Diaphragma) und zur Körpermitte an die Region hinter dem Brustbein (Mediastinum) und an das Herz. Die Lunge des Menschen besteht aus zwei Lungenflügeln, die wiederum in Lappen unterteilt sind. Der Aufbau der Lunge kann bildhaft mit einem auf dem Kopf stehenden Baum verglichen werden. Den Stamm dieses Baumes bildet die Luftröhre (Trachea), die sich in zwei Hauptäste, den linken und rechten Hauptbronchus, verzweigt. Die beiden Hauptbronchien leiten die Luft in den linken bzw. den rechten Lungenflügel.

Ähnlich wie die Äste und Zweige eines Baumes, die sich immer weiter verdünnen, verzweigen sich auch die Hauptbronchien in immer feinere Atemgänge und münden in die Lungenbläschen (Alveolen).

Die Anatomie der Lunge ist entscheidend für ihre Funktion. So ist die Oberfläche der Atemwege über weite Strecken mit Zellen besetzt, die mittels feiner Härchen Fremdkörper aus der Atemluft herausfiltern. Diese Härchen transportieren die Fremdkörper durch schlagende Bewegungen in Richtung Hauptbronchien. Von dort werden Fremdstoffe abgehustet. Zusätzlich wird die Atemluft auf dem Weg zu den Lungenbläschen angefeuchtet, um sie für das Lungengewebe verträglicher zu machen.

Die wohl wichtigste Aufgabe der Lunge ist allerdings der bereits erwähnte Gasaustausch. In den Lungenbläschen findet der Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid zwischen der Atemluft und dem Blut statt. Auch für diese Funktion spielt der Aufbau des Atmungssystems eine große Rolle. Denn die Lungenbläschen haben eine besonders große Oberfläche – insgesamt die Fläche von etwa einem halben Tennisplatz – mit der sie eine optimale Sauerstoffversorgung sicherstellen.

Lungenerkrankungen

Durch die Atemluft steht die Lunge in direktem Kontakt mit der Außenwelt. Sie ist deshalb besonders durch das Einatmen von Pollen, Staub, Keimen und giftigen Substanzen gefährdet. Die Lunge schützt sich mit einigen Mechanismen vor diesen Außeneinflüssen. Dazu gehört zum Beispiel eine schützende Schleimschicht in den Atemwegen und eine Reihe von Immunzellen, die in der Schleimhaut Wache halten. Doch manchmal können schädliche Substanzen trotzdem bis in die Lunge vordringen und dort Erkrankungen auslösen. Andere Lungenkrankheiten können dagegen zum Beispiel vererbt werden. Hier findest du einen Überblick über einige Erkrankungen der Lunge.

  • Lungenkrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen. Allein in Deutschland werden jedes Jahr rund 60.000 Neuerkrankungen diagnostiziert.
  • COPD (Englisch: chronic obstructive pulmonary disease) ist eine lebensbedrohliche dauerhafte Entzündung der Bronchien – meist bei Rauchern. Sie wird oft verharmlosend „Raucherhusten“ oder „Raucherlunge“ genannt.
  • Allergien und allergisches Asthma werden durch eine überschießende Reaktion der körpereigenen Abwehr auf eigentlich für den Körper harmlose Substanzen, sogenannte „Allergene“, wie zum Beispiel Pollen oder Tierhaare, ausgelöst. Beim nicht-allergischem Asthma kommt es zwar auch zu einer Abwehrreaktion im Körper, allerdings wird diese nicht durch ein Allergen ausgelöst.
  • Einige Lungenerkrankungen entstehen nicht durch äußere Einflüsse, sondern sind ausschließlich genetisch bedingt. Das gilt zum Beispiel für Mukoviszidose; eine Krankheit, bei der die Lungenfunktion durch eine zu hohe Schleimproduktion gestört ist.
  • Bei diesen Erkrankungen handelt es sich um Entzündungen der Atemwege (Bronchitis) oder des Lungengewebes. Sie werden durch Infektionen mit Krankheitserregern hervorgerufen, die zum Beispiel auch einfache Erkältungen auslösen können. Deshalb treten die Erkrankungen im Winter häufiger auf. Zu einer Bronchitis oder Lungenentzündung kommt es aber meist nur, wenn das Immunsystem geschwächt ist. Manchmal können aber auch andere Auslöser zu einer Bronchitis oder Lungenentzündung führen, wie etwa bestimmte Medikamente oder eine Verengung der Atemwege durch einen Lungentumor.
  • Die sogenannte Staublunge ist eine chronische Erkrankung der Lunge, die durch das Einatmen von Stäuben, vor allem von Asbest- und Quarzstaub, hervorgerufen wird.
  • Von einem Lungenemphysem spricht man, wenn eine Schädigung der Lungenbläschen vorliegt. An den Lungenbläschen findet normalerweise der Sauerstoff- und Kohlendioxidaustausch statt. Wenn die Lungenbläschen aber beschädigt sind, fallen die kleinen Atemwege in deren unmittelbarer Nähe in sich zusammen und das Ausatmen wird erschwert. Ein Lungenemphysem taucht oft im Zusammenhang mit einer COPD auf.
  • Bei einer Lungenfibrose wird das Lungengewebe durch eine chronische Entzündung in Bindegewebe umgebaut. Die Lunge vernarbt und der Sauerstoff gelangt dadurch schlechter ins Blut.

Was ist Lungenkrebs?

Wenn von Lungenkrebs (auch Lungenkarzinom genannt) die Rede ist, setzt bei vielen Menschen betretenes Schweigen ein. Denn wir alle wissen, dass es sich dabei um eine lebensverändernde Diagnose handelt. Doch was genau verbirgt sich hinter dem Begriff und wie entsteht Lungenkrebs?

Ein Lungenkarzinom ist eine bösartige Wucherung (Tumor), die ihren Ursprung in den Zellen des Lungengewebes hat. Zellen im menschlichen Körper teilen sich während der gesamten Lebenszeit. Dabei ist es möglich, dass Zellen geschädigt werden. Häufig ist der Körper in der Lage, diese kranken Zellen zu erkennen und zu vernichten. Manchmal gelingt das dem Körper jedoch nicht und die Zellen beginnen, sich unkontrolliert zu teilen. Es entsteht ein bösartiger Tumor, auch Krebs genannt. Der kleinzellige Lungenkrebs wächst meist schneller als der nicht-kleinzellige Lungenkrebs, weil sich die Zellen sehr schnell teilen.

Ein Lungenkarzinom kann sich in allen Bereichen der Lunge entwickeln. Der Tumor in der Lunge bleibt möglicherweise aber nicht auf Dauer auf dieses Organ beschränkt. Auch Tochtergeschwülste (Metastasen) können sich bilden. Über die Lymphbahnen können einzelne Krebszellen in die Lymphknoten und mit dem Blutstrom in entfernter liegende Organe gelangen, wo sich Metastasen, also Tochtergeschwülste, ansiedeln können. Besonders oft sind bei Lungenkrebs die Leber, das Gehirn und die Knochen von Metastasen betroffen.

Wie entsteht Lungenkrebs?

Am Anfang einer Krebserkrankung steht eine Veränderung der Erbinformation einer Zelle in der Lunge. Diese Erbinformation, auch DNA genannt, legt in einer gesunden Zelle u. a. fest, wann sie sich teilen und somit vermehren oder, ob sie absterben soll. Ein kontrolliertes Absterben von Zellen ist für den Körper sinnvoll, wenn sich durch einen spontanen Vorgang oder durch äußere Einflüsse die DNA einer Zelle verändert hat. Stirbt eine Zelle mit veränderter Erbinformation fälschlicherweise nicht ab, kann sie sich unkontrolliert teilen und so einen Tumor entstehen lassen. Verschiedene Ursachen und Risikofaktoren können diese Veränderungen in der Erbinformation begünstigen.

Die veränderten Tumorzellen können entweder am Ort ihrer Entstehung in der Lunge verbleiben oder sie wandern zusätzlich in andere Körperregionen ein, wo sie Metastasen ausbilden können. In der Lunge gibt es einige unterschiedliche Zelltypen, die der Krebserkrankung zugrunde liegen können. Für eine erfolgreiche Therapie wird daher genau untersucht, um welche Art von Lungenkrebs es sich handelt.

Häufigkeit von Lungenkrebs

Das Lungenkarzinom gehört in Deutschland zu den häufigsten Krebsarten. Im Jahr 2016 erkrankten etwa 36.000 Männer und 21.500 Frauen an Lungenkrebs. Die Zahl der Neuerkrankungen ist in den letzten Jahren stetig gestiegen. Laut Prognosen werden im Jahr 2020 über 36.000 Männer und rund 26.000 Frauen neu an einem Lungenkarzinom erkranken.

Damit ist Lungenkrebs bei Männern nach Prostatakrebs die zweithäufigste Krebserkrankung – bei Frauen die dritthäufigste nach Brust- und Darmkrebs. Im Gegensatz zu diesen anderen Krebserkrankungen gibt es für das Bronchialkarzinom (Lungenkarzinom) allerdings keine Untersuchung im gesetzlichen Früherkennungsprogramm. Es wird aber aktuell geprüft, ob sich bestimmte Methoden zur Vorsorgeuntersuchung eignen könnten.

Husten, Luft- und Atemnot oder Schmerzen im Brustraum können erste Warnzeichen sein und sollten als mögliche Symptome ernst genommen werden. Wer unter diesen Beschwerden leidet, sollte unbedingt ärztliches Fachpersonal aufsuchen. Bei Verdacht auf einen Lungentumor werden dann verschiedene Untersuchungen durchgeführt, um eine gesicherte Diagnose zu stellen.

Nicht-kleinzelliger und kleinzelliger Lungenkrebs

Lungenkrebs ist nicht gleich Lungenkrebs. Man unterscheidet zunächst zwischen zwei Arten von Tumoren in der Lunge: dem nicht-kleinzelligen Lungenkrebs (non-small cell lung cancer, abgekürzt: NSCLC) und dem kleinzelligen Lungenkrebs (small cell lung cancer, abgekürzt: SCLC).

  • nicht-kleinzelliger Lungenkrebs

    (non-small cell lung cancer, abgekürzt: NSCLC)
  • kleinzelliger Lungenkrebs

    (small cell lung cancer, abgekürzt: SCLC)

Die beiden Arten von Lungenkrebs unterscheiden sich in ihrem Verlauf und auch in ihrer Aggressivität voneinander und müssen deshalb auch unterschiedlich behandelt werden.

Nicht-kleinzelliger Lungenkrebs (NSCLC)

Das nicht-kleinzellige Bronchialkarzinom ist die häufigere Form von Lungenkrebs und kommt bei etwa 85 von 100 Lungenkrebsfällen vor. Man kann den nicht-kleinzelligen Lungenkrebs noch in weitere Unterformen einteilen. Dazu gehören:

  • das Plattenepithelkarzinom, das sich in der oberen Zellschicht der Schleimhaut in den Bronchien bildet
  • das Adenokarzinom, das aus drüsenartigen Zellen der Atemwege entsteht
  • das großzellige Lungenkarzinom, dessen Ursprung noch unklar ist

Der NSCLC zeigt im Vergleich zum SCLC einen weniger aggressiven Verlauf, wächst langsamer und hat insgesamt eine bessere Prognose. Dennoch erfolgt die Diagnose bei etwa zwei Drittel der Patient:innen bereits in einem fortgeschrittenen Stadium. Welche Behandlungsmöglichkeiten infrage kommen und wie die Prognose aussieht, hängt auch damit zusammen, in welchem Stadium sich der Tumor zum Zeitpunkt der Diagnose befindet.

Alle Informationen zu den Tumorstadien bei NSCLC findest du hier.

Kleinzelliger Lungenkrebs (SCLC)

Kleinzelliger Lungenkrebs kommt deutlich seltener vor als der nicht-kleinzellige. Der kleinzellige Lungenkrebs wächst meist schneller als der nicht-kleinzellige Lungenkrebs, weil sich die Zellen sehr schnell teilen. Auch Tochtergeschwülste (Metastasen) bilden sich bei dieser Form manchmal etwas schneller, da sich erkrankte Zellen in kurzer Zeit über Blut- und Lymphbahnen ausbreiten können.

Wie bei allen Krebserkrankungen hängen die Prognose und Lebenserwartung beim kleinzelligen Lungenkrebs sehr vom Tumorstadium zum Zeitpunkt der Diagnose ab.

Alle Informationen zu den Schweregraden beim kleinzelligen Lungenkrebs, auch Tumorstadien genannt, findest du hier.

Tumorstadien bei Lungenkrebs

Lungenkrebs tritt nicht nur in unterschiedlichen Formen, sondern auch in verschiedenen Stadien auf. Um die bestmögliche Behandlung für einen Lungenkrebspatient:innen zu wählen, reicht es nicht aus, zu wissen, um welche Lungenkrebsart es sich handelt. Das ärztliche Behandlungsteam muss zusätzlich den Schweregrad der Erkrankung – also das Tumorstadium – kennen. Je nachdem, in welchem Stadium sich der Krebs befindet, können dann unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten infrage kommen.

Dafür muss zunächst festgestellt werden, wie groß der Tumor ist, wie weit die Ausbreitung in der Lunge reicht und ob der Tumor bereits Lymphknoten befallen hat. Oder ob der Krebs bereits „gestreut“ und Metastasen in anderen Organen gebildet hat. Oft kann das definitive Tumorstadium sogar erst nach einer sogenannten Biopsie – also der Entnahme einer kleinen Gewebeprobe – oder einer Operation bestimmt werden. Anhand der Gewebeproben des Tumors und der angrenzenden Lymphknoten kann das Tumorstadium dann benannt werden.

Tumorstadien bei nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC)

Die Einteilung von nicht-kleinzelligem Lungenkrebs in vier Tumorstadien (Stadium I bis IV) geschieht auf Grundlage der international verwendeten TNM-Klassifikation. Die Abkürzung steht für:

Und so wird anhand der TNM-Kriterien das Tumorstadium bestimmt:

Lungenkrebs: Tumorstadien I-IV

Hinweis: Hier werden nur Beispiele dargestellt. Die Lokalisation, Größe und Ausbreitung des Tumors kann innerhalb eines Stadiums variieren.

Lungenkrebs: Tumorstadien I-IV

Hinweis: Hier werden nur Beispiele dargestellt. Die Lokalisation, Größe und Ausbreitung des Tumors kann innerhalb eines Stadiums variieren.

Tumorstadien bei kleinzelligem Lungenkrebs (SCLC)

Kleinzelliger Lungenkrebs wird häufig lediglich in zwei Stadien unterteilt: Im begrenzten Stadium (englisch: limited disease) ist der Tumor auf einen Lungenflügel beschränkt, im erweiterten Stadium (englisch: extensive disease) hat sich der Tumor über einen Lungenflügel hinaus ausgebreitet. Diese Einteilung richtet sich danach, ob eine Strahlentherapie durchführbar ist.

Die Einteilung in „Limited“ und „Extensive Disease“ gibt es schon seit über 50 Jahren. Inzwischen wird manchmal auch die TNM-Klassifikation für den kleinzelligen Lungenkrebs verwendet und die Erkrankung in eines der vier Stadien (I bis IV) eingeteilt. Wie die beiden Klassifikationen einander zuzuordnen sind, siehst du in der folgenden Tabelle:

Hinweis: Hier werden nur Beispiele dargestellt. Die Lokalisation, Größe und Ausbreitung des Tumors kann innerhalb eines Stadiums variieren.

Remission und Rezidiv bei Lungenkrebs

Während und nach einer Behandlung wird genau beobachtet, ob das Lungenkarzinom auf die Therapie anspricht. Bildet der Tumor sich zurück, ist im Fachjargon von einer Remission die Rede (lateinisch: remittere = nachlassen). Bei einer partiellen Remission (Teilremission) kommt es zu einem teilweisen Rückgang des Tumors, wohingegen bei einer Vollremission über einen längeren Zeitraum keine Tumorzellen mehr nachweisbar sind.

Jedoch kann es beim Lungenkrebs auch nach zunächst erfolgreicher Therapie zu einem sogenannten Rezidiv kommen – zu einem Rückfall. Im Falle eines Rezidivs wächst an derselben Stelle ein neuer Tumor. Ein Rezidiv ist nicht mit Metastasen zu verwechseln. Denn Metastasen sind Tochtergeschwülste in anderen Körperregionen. Allerdings kann auch ein Rezidiv im weiteren Verlauf der Erkrankung ausstreuen und Metastasen bilden.

Die Sorge vor einem auftretenden Rezidiv begleitet wohl die meisten Patient:innen auf dem Weg zur Nachsorgeuntersuchung nach einer durchgestandenen Therapie. Um die Prognose des Lungenkarzinoms bei Auftreten eines Rezidivs zu verbessern, ist es notwendig, dass die Nachsorge ernst genommen wird. Nur so kann ein Rezidiv schnell festgestellt und behandelt werden. In der Regel nimmt die Wahrscheinlichkeit, ein Rezidiv zu entwickeln, mit der Zeit ab.

Die Nachsorge dient jedoch nicht ausschließlich dazu, einen möglichen Rückfall früh zu entdecken. Sie kann auch der Erhaltung der Lebensqualität gewidmet sein. Das ist vor allem dann wichtig, wenn sich das Lungenkarzinom bereits in einem fortgeschrittenen Stadium befindet und ein palliativer Therapieansatz gewählt wurde. Dann geht es hauptsächlich darum, die Beschwerden durch eine Therapie zu lindern, ohne den Krebs selbst zu bekämpfen.

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Leben mit Lungenkrebs

Wenn die Erstdiagnose Lungenkrebs gestellt wird, fragt sich vermutlich jeder Betroffene, wie sein oder ihr Leben in Zukunft aussehen wird. Genau kann diese Frage leider niemand beantworten. Wie unterschiedlich ein Lungenkarzinom sein kann, haben bereits die verschiedenen Einteilungen in Tumorarten und -stadien gezeigt. Daraus ergibt sich ein sehr individueller Krankheitsverlauf bei Lungenkrebs, bei dem mit Höhen, aber auch Tiefen gerechnet werden muss.

Machtlos ausgeliefert ist man dem Lungenkrebs jedoch nicht. Denn jeder kann selbst entscheiden, wie er oder sie mit der Erkrankung umgehen und seinen oder ihren neuen Alltag mit Lungenkrebs gestalten möchte. Selbst Einfluss nehmen zu können, macht Mut und schafft Hoffnung. Letztendlich sind auch Ärztinnen und Ärzte auf eine Mitarbeit der Erkrankten  angewiesen – in der Medizin ist dabei von „Patientencompliance“ oder „Adhärenz“ die Rede. Das bedeutet zum Beispiel, dass Medikamente wie verordnet eingenommen und Termine eingehalten werden.

Aber auch eine gesunde Ernährung ist wichtig, um einer möglichen Gewichtsabnahme entgegenzuwirken und dem Körper die nötige Kraft für den Kampf gegen den Krebs und die mitunter körperlich anspruchsvolle Therapie zu geben.

Außerdem können verschiedene Sport- und Entspannungsübungen helfen, wieder zu Kräften zu kommen. Einen großen Stabilitätsfaktor bietet auch ein möglicher Wiedereinstieg in den Beruf, wenn die Therapie durchgestanden ist. Bei all diesen Möglichkeiten ist jedoch am wichtigsten, dass du deine eigenen Bedürfnisse kennenlernst und so Schritt für Schritt deinen neuen Alltag selbstbestimmt meistern kannst!

Quellen

Lungeninformationsdienst des Helmholtz Zentrums München. Atmung: Warum gibt es Schleim in der Lunge?; www.lungeninformationsdienst.de/praevention/grundlagen-atmung/funktion-schleimhaut

Lungeninformationsdienst des Helmholtz Zentrums München. Lungenkrebs; www.lungeninformationsdienst.de/krankheiten/lungenkrebs

Krebs in Deutschland für 2015/2016 (12. Ausgabe). Hrgs. v. Robert Koch-Institut und der Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e.V., Berlin 2019

Deutsche Krebsgesellschaft. Jahresberichte Organkrebszentren; www.krebsgesellschaft.de/jahresberichte

Deutsche Krebshilfe. Lexikon; www.krebshilfe.de/informieren/ueber-krebs/lexikon/r

von Hansen O. Malignes Melanom – neue Daten und Konzepte zur Nachsorge: Unterschied von Rezidiv und Metastase. Dtsch Arztebl 2004; 101(7): A-436 / B-364 / C-356