FAQ

Fragen und Antworten bei Lungenkrebs


 

Die Diagnose Lungenkrebs wirft auch für die Angehörigen und Freunde viele Fragen auf. Wir hoffen, einige im Folgenden beantworten zu können.

Meine Parterin oder Partner hat die Diagnose Lungenkrebs erhalten und spricht seitdem nicht mehr über das Thema Krebs. Wenn ich das Thema Krebs anspreche, zieht er sich zurück. Was kann ich tun?

Jeder verarbeitet die Diagnose Krebs auf seine eigene Weise. Lasse deiner Parterin oder Partner Zeit und biete immer wieder ein Gespräch an, ohne ihn zu drängen. Frag konkret nach, wie du in dieser Situation unterstützen kannst.

Ich habe Angst, dass unsere Beziehung in der Partnerschaft sich durch die Lungenkrebserkrankung negativ verändert. Wie kann ich eine solche Entwicklung verhindern?

Gerade in einer belastenden Situation ist es wichtig, so offen wie möglich miteinander zu sprechen. Der Austausch von aktuellen Gedanken, Gefühlen und Sorgen hilft einander zu verstehen und verleiht ein Zusammengehörigkeitsgefühl nach dem Motto: „Gemeinsam sind wir stark“. Überleg auch, was eure Beziehung bisher positiv beeinflusst hat, und greif diese Dinge auf.

Seit der Erkrankung hat sich unser Sexualleben verändert. Ich möchte meine Partnerin oder meinen Partner zu nichts drängen, dennoch wünsche ich mir auch in dieser schweren Situation Zärtlichkeiten. Wie kann ich mit der Thematik Krebs und Sexualität umgehen?

Für viele Menschen passt das Bild Krebs und Sexualität nicht zusammen. Dennoch ist Sexualität abhängig vom Krankheitsverlauf und dessen Auswirkungen. Wenn keinerlei medizinische Einwände bestehen und die Betroffenen das Bedürfnis nach Sexualität verspüren, kann dem auch nachgegangen werden. Bei einem Krankheitsverlauf mit körperlichen Einschränkungen ist es wahrscheinlich, dass Geschlechtsverkehr als solcher in den Hintergrund tritt und Streicheleinheiten und Zärtlichkeiten einen neuen bzw. höheren Stellenwert erhalten. Auch hier solltet ihr euch offen über Bedürfnisse und Wünsche austauschen.

Viele Menschen sprechen mich an und fragen, ob meine Partnerin oder mein Partner krank sei. Wen sollte man über die Krebserkrankung informieren und wen nicht?

Diese Entscheidung solltest du in Ruhe zusammen mit deiner Partnerin oder deinem Partner treffen. Oftmals spricht sich eine solche Nachricht schnell rum. Daher ist zu überlegen, ob von Anfang an mit dem Thema offen umgegangen werden sollte oder nicht. Vertraute Personen einzuweihen kann auch eine seelische Entlastung bewirken. Empfehlenswert ist es, dem Umfeld genau zu beschreiben, wie ihr euch den zukünftigen Umgang wünscht.

Seit der Lungenkrebsdiagnose meiner Parterin oder meines Partners bin ich verletzlicher geworden. Ich weine und manchmal wächst mir alles über den Kopf. Dann werde ich wütend und ausfallend. Ich bin dann sehr erschrocken und schäme mich dafür. Sollte ich mir Sorgen machen?

Du befindest dich gerade in einer chronischen Belastungssituation. Dies bedeutet, dass du unter Dauerstress stehst. Eine höhere Verletzlichkeit, Weinen, Unsicherheit oder Traurigkeit, aber auch Wut und Aggression sind Signale oder Auswirkungen von Dauerstress. Deine Seele versucht, sich an diese Situation anzupassen. Daher achte auf dich und lege Pausen ein, in denen du dich erholen kannst. Solltest du das Gefühl haben, professionelle Unterstützung zu benötigen, dann nimm Kontakt mit einem oder einer Psycholg:in oder Seelsoger:in auf. Manchmal ist es aber auch schon entlastend und hilfreich, mit einer vertrauten Person über die Probleme und Belastungen zu sprechen.

Meine Partnerin oder Partner hat Angst vor einem anstehenden Krankenhausaufenthalt. Wie kann ich ihn unterstützen, die Zeit im Krankenhaus so gut wie möglich zu überstehen?

Krankenhäuser lösen bei vielen Menschen ein Gefühl des Unbehagens aus. Meist liegt es an der Anonymität und der ungewohnten, sterilen Umgebung. In manchen Krankenhäusern ist es erlaubt, während der Chemotherapie eigene Bettwäsche von zu Hause zu benutzen. Dies schafft ein Gefühl der Vertrautheit. Auch das Aufstellen von Bildern oder Fotos der Familie kann eine behagliche Atmosphäre schaffen. Einen großen Stellenwert haben natürlich Besuche von der Familie, Freund:innen und Bekannten. Nach Möglichkeit können Absprachen getroffen werden, wer an welchem Tag einen Besuch abstattet. Dies sollte jedoch immer von der oder dem Betroffenen entschieden werden.